Spieglein, Spieglein, … Kapitel 8 von 21

Ich zitterte, als ich langsam und leise wie möglich auf Klaras Bett zuging. Immerhin konnte jederzeit jemand hereinkommen. Davon ging ich jedoch nicht aus, denn es war Nacht und daher rechnete ich mit keinem Besuch. Wer wollte freiwillig in das Zimmer einer Kranken.

An Klaras Bett angekommen, stand ich erst einen Moment davor.

Zum ersten Mal sah ich sie in Natura und der Anblick ließ mich erschauern. Sie hatte sich in der Hitze etwas freigestrampelt und so war ihr Oberkörper kaum bedeckt. Sie schwitzte stark und der Stoff war von ihrem Schweiß durchtränkt. Gleichzeitig zitterte sie gewaltig und ich konnte hören, wie ihre Zähne leise aufeinander schlugen.

Spieglein, Spieglein, ... Kapitel 8 von 21

Das konnte man nicht simulieren, von daher ging es ihr wirklich schlecht. Also setzte ich mich vorsichtig auf den Bettrand und schob sie so auf die Kissen in ihrem Rücken, dass sie aufrecht saß, wobei sie es mit sich machen ließ, als wenn sie eine Puppe war.

Die Decke rutschte noch weiter herunter und ließ jetzt ihren ganzen Oberkörper frei. Das Nachthemd war wirklich vollkommen durchnässt, und jetzt konnte ich sehen, wie sich ihre Brustwarzen deutlich durch den durchsichtig gewordenen Stoff abzeichneten. Auch wenn ich aus einem anderen Grund hier war, konnte ich meinen Blick nur schwer abwenden.

Aber ich schaffte es und drückte ihr das Thermometer an die Stirn. Fast 41 Grad. Kein Wunder, das es ihr schlecht ging. Wenn man jetzt nichts machte, konnte es ihr das Leben kosten.

Ich erschrak ein wenig, als Klara im Fibertraum etwas sagte. Also besann ich mich drauf, was ich vorhatte. Eine Tablette holte ich aus der Verpackung, drückte sie Klara zwischen die heißen und geschwollenen Lippen und hielt ihr sofort das Wasser an dieselben. Nur langsam und mit kleinen Schlucken nahm sie das Wasser auf, obwohl sie ausgetrocknet sein musste.

Dafür hatte sie zu viel Flüssigkeit über das Schwitzen verloren.

Schluck für Schluck leerte sie das Glas und ich stopfte ihr noch eine zweite Tablette hinein. Soweit ich mich erinnern konnte, hatte ich das ebenso machen müssen. Viel hilft manchmal viel.

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Ob das in diesem Fall so war, konnte ich nicht sagen.

Mit einem letzten Schluck, verschwand das restliche Wasser in ihrem Mund und ich sah sie mir noch einen Moment lang an. Dabei ging ein Grinsen über mein Gesicht. Mit so zerzausten Haaren hatte ich sie noch nicht gesehen. Von daher lang ein anderer Mensch da, als den, den ich kannte.

Auch wenn es nur eine Äußerlichkeit war.

Auf dem Tisch neben Klaras Bett stand die Schale mit dem Wasser, welches Klaras Vater mitgebracht hatte. Ich nahm das daneben liegende Tuch und tunkte es in das kühle Wasser. Ausgewrungen wischte ich damit den Schweiß von Klaras Stirn, die daraufhin ihren Kopf leicht hin und her bewegte.

Hatte ich befürchtet, dass sie davon aufwachen könnte, kam es zum Glück nicht dazu. Mehrmals wiederholte ich die Prozedur, wusch ihr gesamtes Gesicht und kühlte damit weiterhin ihre Stirn. Die ganze Zeit über hielt sie still und ihr Atem ging ruhiger als zuvor.

Je länger ich mich hier aufhielt, umso gefährlicher wurde es für mich.

Immerhin war ich kein Besucher, der hier angetroffen werden sollte. Wenn man mich fand, konnte sonst etwas passieren. Also blieb mir nichts übrig, als Klara zu verlassen. Ich nahm alles, mit was ich mitgebracht hatte, und stand schweren Herzens auf.

Ich wäre am liebsten noch länger geblieben. Als ich stand, sah ich noch einmal auf sie herunter und erschrak. Klara hatte ihre Augen geöffnet, zeigte aber keinerlei Reaktion auf meine Anwesenheit. Das wiederum beruhigte mich und ich ging still und heimlich zum Spiegel zurück.

Wenige Sekunden später war ich zurück in meinem Reich.

Gegen frühen Morgen, wiederholte ich die Prozedur. Da ihr Fieber nicht mehr gestiegen war, sondern leicht gesunken, konnte ich hoffen. Wieder flößte ich ihr Wasser und Tabletten ein, richtete ihr Bett und wusch ihr Gesicht.

Jetzt blieb ich noch einen Moment länger, denn ich ging davon aus, dass keiner um diese Zeit kommen würde. Es musste etwa drei oder vier Uhr sein.

Zufrieden zog ich mich später zurück. Ob das Fieber durch meine Behandlung zurückging, konnte ich nicht sagen, aber es ging zurück und das war die Hauptsachen. Alles sah besser aus, als noch vor wenigen Stunden.

Noch zwei Stunden hielt ich auf meinem Wachposten aus.

Dann fielen mir selber die Augen zu. Immerhin hatte ich die ganze Nacht durchgewacht. Mich überfiel eine starke Müdigkeit und ich wollte mich für einen Moment hinlegen. Aus dem Moment wurden fünf Stunden.

Erschreckt wachte ich auf, sah auf den Radiowecker und stürzte aus den Federn. Sofort sah ich nach Klara, die noch immer in etwa in der Position saß bzw. lag in die ich sie gebracht hatte. Da ich auf die Entfernung sehen konnte, dass ich ihr Brustkasten regelmäßig hob und senkte, ging ich davon aus, dass es ihr bereits besser ging.

Später kam noch einmal der Arzt. Er ließ Klara noch einmal zur Ader, nickte dann zu Klaras Vater, als wenn er eine gute Nachricht verbreiten wollte. Dann verschwanden die beiden.

Noch mindestens einmal musste ich es wagen.

Dazu nahm ich dieses Mal nicht nur ein Glas Wasser mit, sondern auch eine selbst gemachte Rinderbrühe, die ich noch im Tiefkühlschrank hatte. Ich wärmte sie auf und nahm sie in einer kleinen Kanne mit, die so ähnlich aussah, wie eine Schnabeltasse.

Jetzt musste alles schneller gehen als sonst und ich schaffte es soweit gut. Tablette, Wasser, dann Brühe hinterher, Schweiß abwischen und noch einmal schauen. Zum Schluss konnte ich es nicht lassen, beugte mich herunter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

Sofort schlich ich mich zurück zum Spiegel, drehte mich noch einmal zu ihr um und konnte erneut sehen, dass sie ihre Augen geöffnet hatte.

Eine Reaktion erfolgte nicht. Daher ging ich davon aus das alles gut war.

Klara erholte sich schneller als gedacht. In den nächsten zwei Tagen konnte ich beobachten, wie es ihr Stunden um Stunde besser ging. Sie schlief viel, und als man bemerkte, dass es ihr besser ging, brachte man ihr regelmäßig etwas zu essen und trinken.

„Es ist langweilig!“, sagte sie bald zu mir und ich wusste nicht, was ich für sie machen konnte. Doch sie hatte sofort einen Vorschlag.

„Könnt ihr mir nicht etwas vorlesen? Irgendwas Interessantes. Oder erzählt mir von eurem Leben, bevor ihr in den Spiegel verbannt wurdet!“

Ich zog es vor, ihr etwas vorzulesen. Etwas Romantisches, damit sie sich nicht aufregte.

Herzschmerz musste her. Ich fand einen Roman und begann ihr daraus vorzulesen. Dabei war es nicht einfach, den normal lesen und rückwärts erzählen war kompliziert. Daher klang es zuerst abgehackt, aber ich gewöhnte mich schnell daran.

Klara gefiel es gut. Sie schloss öfter ihre Augen, ohne zu schlafen.

Sie träumte den Traum, den der Roman versprach. Ein Paar, was sich liebte, sich verstand und glücklich miteinander war. Genau das, was sie wollte, aber nicht bekommen sollte.

Was ich jedoch nicht bedacht hatte, war, dass der Autor nicht nur Romantik konnte, sondern eine deftige Szene mit eingebaut hatte. Als ich an diese Stelle kam, geriet ich ins Stocken.

Klara öffnete ihre Augen und sah zu mir herüber.

„Warum lest ihr nicht weiter? Hier kann noch lange kein Ende sein!“

„Ich weiß nicht, ob ich es dir vorlesen soll. Es ist anders als das, was zuvor gewesen ist!“

„Ich will es wissen. Ihr könnt nicht mittendrin aufhören, denn ich möchte wissen, wie es mit den beiden weitergeht.

Sie scheinen sich sehr zu lieben. Also nicht aufhören!“

Was sollte ich machen, ließ ich die Stelle weg, würde der Rest kaum noch verständlich sein, denn soweit ich mich erinnern konnte, wurde gerade diese Stelle im Verlauf des weiteren Textes öfters angesprochen. Ganz oder gar nicht.

Ich zuckte mit der Schulter und las weiter vor. Klara saß in ihrem Bett und hörte aufmerksam zu.

Dabei hatte ich den Eindruck, als wenn sie sich besonders gut auf meine Worte konzentrierte. Mehr als zuvor. Irgendwann war ich über die gelinde gesagt, saftige Stelle hinweg und wollte weiterlesen, als Klara winkte.

Ich sah es aus dem Augenwinkel, hielt ich an und sah zu ihr herüber.

„Könntet ihr das noch einmal vorlesen. Es erscheint mir die beste Stelle in dem Roman zu sein.

Bitte!“

Ich atmete tief durch, blätterte zurück und begann von vorne. Doch jetzt legte ich mehr Betonung in meine Worte. Ließ nach jedem Satz eine kleinen Pause und beobachtete Klara. Unter ihrer Decke war klar zu erkennen, dass sich dort etwas tat.

Ihre Arme arbeiteten sowohl in der Höhe ihrer Brüste und weiter in ihrem Schoß. Sie hatte ihre Augen dabei geschlossen und lauschte jedem meiner Worte.

Kurz bevor ich mit der Stelle fertig war, stöhnte Klara kurz auf und nichts bewegte sich mehr unter der Decke. Sie öffnete ihre Augen und sah mich leicht verschwommen an.

„Sagt, habt ihr noch mehr Bücher dieser Art? Ich würde gerne mehr darüber hören.

Ihr würdet mir damit einen großen Gefallen tun. Bitte!“

Das letzte Wort betonte Klara besonders deutlich und ich würde es ihr nicht abschlagen können. Das wusste ich sofort. Also überlegte ich, ob ich noch etwas Entsprechendes hatte.

Leider war meine Bibliothek nicht groß. Aber als ich darüber nachdachte, fiel mir ein, dass ich im Internet etwas finden würde. Es gab dafür mehrere Seiten, die ich gut kannte. Einige der Geschichten waren gut geschrieben und kostenlos.

Ausgedruckt waren sie schnell und würden Klara gefallen.

„Ich werde sehen, was sich machen lässt. Was würdest du am liebsten hören?“

Klara überlegte einen Moment. Dann sagte sie: „So was in der Art, wie ihr mir vorgelesen habt.

Etwas für das Herz und noch mehr. Sucht selber aus und entscheidet für mich!“

Na toll. Wie hieß das noch in einer alten Fernsehwerbung. Überrasch mich! In diesem Fall war es aber auf Essen bezogen.

Später schlief Klara ein wenig und ich machte mich auf die Suchen nach entsprechenden Geschichten.

Romantik war weniger vorhanden wie alles anderes, aber nach einigem suchen, fand ich, was ich brauchte. Ich zog sie auf meinen E-Book Reader. Klara konnte mich nicht sehen, von daher sah sie auch das Gerät nicht.

Als ich zurückkam, saß Klara aufrecht in ihrem Bett. Damit sie merkte, dass ich da war, hüstelte ich einmal und ihr Kopf ruckte sofort in meine Richtung.

„Da seid ihr ja wieder! Ich hatte befürchtet, dass ich heute nichts mehr von euch hören würde.

Es war sicher nicht einfach solche Romane zu bekommen. Bücher sind so teuer!“

Ich musste grinsen. Bücher. Ich mochte sie lieber als das Internet, aber man musste mit der Zeit gehen.

„Was kann ich dir den vorlesen. Ich habe fünf Geschichten mitgebracht!“

Da ich den Inhalt in etwa kannte, gab ich eine kleine Übersicht über die Texte, verriet natürlich nicht zu viel. Die Spannung sollte erhalten bleiben.

„Fangt einfach mit der Ersten an, da ich mich damit nicht auskenne!“

Während sie dies sagte, rückte sie in ihrem Bett hin und her, machte es sich bequem wie möglich. Kaum war dies geschehen, sah sie mit großen Augen in meine Richtung und meinte mit gehauchter Stimme: „Ihr könnt anfangen!“

Also fing ich an.

Dieses Mal stockte ich nicht, wenn ich an besagte Stellen kam, sondern las weiter. Dabei hielt ich den Reader so hoch, dass ich über den Rand hinweg zu Klara blicken konnte. Wie zuvor hatte sie ihre Augen geschlossen und lauschte aufmerksam meinen Worten.

Kam ich an die entscheidenden Stellen, wurde sie aktiv, was man gut erkennen konnte. Ihre Arme wanderten regelmäßig über ihren ganzen Körper und erforschten diesen.

Bei einigen Stellen verharrte sie allerdings und lauschte umso aufmerksamer. Dann kräuselte sich ihre Stirn und sie sah nachdenklich aus. Kurz vor Ende der ersten Geschichte stöhnte Klara wieder auf, dieses Mal lauter als zuvor, wobei ihr Körper angespannt wirkte. Als die Geschichte zu Ende war, lehnte sie entspannt gegen das Kissen.

Als ich den letzten Satz beendet hatte, öffnete sie ihre Augen und fragte mit belegter Stimme: „Christoph, sagt, machen Menschen so etwas miteinander. Es kommt mir seltsam aber auch erregend vor. Oder habt ihr es gar selber schon gemacht?“

Ich überlegte einen Moment. Klar kannte ich das alles, auch aus eigener Erfahrung.

Doch ich wollte vorsichtig wie immer mit ihr umgehen. Doch auch hier war die Wahrheit die beste Alternative.

„Ja, Menschen machen so etwas, und auch ich habe es gemacht!“

Einen Moment herrschte Stille. Doch dann legte Klara nach: „Und das hat Spaß gemacht?“

„Wenn es keine Freude machen würde, hätte ich es nicht gemacht. Wenn zwei Menschen sich gerne mögen oder sie daran Genuss haben, steht dem nichts entgegen.

Aber nur dann, wenn beide dabei Schönes empfinden!“

Natürlich hatte ich zuerst nur Geschichten genommen, die von einer Frau und einem Mann handelten. Ich wollte Klara sanft auf alles vorbereiten. Sie war schließlich noch unbedarft, was das Thema anging. Mit der Tür ins Haus zu fallen, wäre der falsche Weg gewesen.

„Auch wenn ich mir vieles vorstellen kann, erscheint mir einiges seltsam.

Mit hat man beigebracht, dass Mann und Frau zusammen sind, um Kinder zu bekommen und diese groß zu ziehen, damit sie einem im Alter versorgen können. Von Spaß war nicht die Rede gewesen. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, bin ich verwirrt. Außerdem, wenn ich mir vorstelle, dass ein Mann wie mein zukünftiger das mit mir tut, was ihr vorgelesen habt, wird mir schlecht.

Ich habe ihn zwar noch nicht gesehen wie euch, aber da er schon äußerlich anders aussieht als ihr, wird mir übel. Ich möchte das nicht mit ihm machen müssen!“

Ich hatte ihren Zukünftigen noch nicht gesehen, aber wenn er aussah, wie sie ihn beschrieben hatte, konnte ich sie verstehen. Auch die Träne, die ihr jetzt über die Wange lief. Sie weinte und ich konnte nichts für sie tun.

Doch dann schniefte sie einmal und versuchte sich zu beruhigen.

„Lest mir noch eine Geschichte vor. Es bringt mich auf andere Gedanken. Ich denke dann nicht an ihn, sondern sehe stattdessen euch!“

Mir wurde erneut heiß. Sicher, ich hatte dazu manche Vorstellung gehabt, auch mit Klara, aber es gab einen besonderen Kick, wenn ich wusste, dass sie sich etwas mit mir vorstellte.

Für den Anfang der nächsten Geschichte brauchte ich einen Moment länger. Währenddessen zog ich mir selber die Hose herunter und begann mich zu streicheln. Dabei war es aufregend sich vorzustellen, dass Klara gerade sah, wie ich es mit ihr machte. Eine verrückte Situation, aber unheimlich erregend.

Ich war gerade an einer besonders schönen Stelle, um es so auszudrücken, als Klara mich unterbrach.

Klara stöhnte erneut auf und fragte, wobei ihr fast der Atem stillstand: „Wenn ihr das vorlest, seht ihr dann jemanden in euren Gedanken? Ich meine, stellt ihr euch vor, das mit jemandem zu machen?“

Ich war selber bereits in großer Spannung und es war nicht einfach, jetzt meine Gedanken zu kontrollieren.

„Ja, ich stelle mir auch jemanden dabei vor. Es ist umso schöner!“

Klara stöhnte erneut auf und ich wollte mich wieder auf mich konzentrieren, aber das ließ Klara nicht zu.

„Wen stellt ihr euch vor? Eine frühere Bekannte?“

Klara konnte im ungünstigsten Moment Fragen stellen. Aber sie war neugierig. Warum also nicht.

„Ja, manchmal. Manchmal auch Frauen, die es nicht gibt. Ab und zu Frauen, die ich irgendwo gesehen habe. Es gibt viele Möglichkeiten.“

„Könntet ihr euch auch vorstellen, dass ich es bin.

Ich meine, dass ihr die Sachen mit mir macht, die ihr vorlest?“

Erwischt. Natürlich dachte ich im Moment an Klara. Ich fand sie als Frau sehr attraktiv. Warum sollte ich sie nicht in meine Fantasien und Tagträume einbauen.

„Ich könnte es mir vorstellen, natürlich. Möchtest du das?“

Mit dieser Frage hatte ich den Kelch an Klara weitergegeben. Ich war jetzt der Fragende und somit in der angenehmeren Position.

Es dauerte einen kleinen Moment bis Klaras Antwort kam. Flüsternd kam es und war kaum zu verstehen.

„Ich möchte das.

Lasst mich in euren Gedanken eure Frau sein, so wie ich mir vorstelle, dass ihr mein Mann seit.“

Schon stöhnte sie erneut auf und auch ich konnte mich kaum noch beherrschen. Auch mir entstieg ein Ächzen.

„Mir ist heiß!“, kam Klaras Stimme leise und gespannt an meine Ohren, „Was macht ihr gerade? Reibt ihr euren Stamm?“

„Ja, er ist hart und ich bin kurz davor, die Kontrolle zu verlieren!“

„Schade, dass ich euch nicht sehen kann. Ich würde es jetzt zu gerne beobachten, damit ich es besser in meine Gedanken einbauen kann.

Bitte sagt mir, wenn ihr soweit seid!“

Eine Welle von Geilheit durchraste mich. Ich stellte mir Klara vor, sie anders herum. So waren wir gedanklich verbunden und es fühlte sich wahnsinnig aphrodisisch an. Nur noch wenige Handschläge waren nötig.

Dabei spürte ich es kommen und das mit Macht.

„Gleich ist es soweit!“, stammelte ich mehr als das ich es wirklich sagte. Mit verschwommenen Augen sah ich noch einmal zu Klara herüber, deren Bewegungen unter der Decke schneller geworden waren.

„Sagt es mir, ich will es in meine Gedanken mit einbauen. Bitte macht schnell.

Ich kann nicht mehr!“

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Rasend rieb ich mich zum Höhepunkt, der sich nicht mehr stoppen ließ.

„Jetzt!“, schrie ich und es überrollte mich. Zuckend schoss es unter Hochdruck aus mir heraus und ich meinte, dass es nicht mehr aufhören würde. Am liebsten hätte ich meine Augen geschlossen, aber ich zwang mich dazu, zu Klara zu sehen.

Wenn auch verschwommen, bekam ich mit, wie sich ihr Körper aufbäumte und sekundenlang so blieb, bis er langsam zurück auf das Bett sank. Händeringend versuchte sie Luft zu holen und riss dazu ihren Mund weit auf.

Bei uns beiden verebbte die Lust nur langsam. So intensiv hatte ich es selten gespürt, wenn ich es mir selber gemacht hatte.

Die Macht der Bilder und Gedanken hatte es ausgelöst.

Es dauerte eine ganze Weile, bis wir beide in die jeweilige Gegenwart zurückfanden.

Klara war von ihrer Krankheit noch erschöpft und nicht auf der Höhe, daher machte es sie sehr müde. Sie lächelte zufrieden in meine Richtung und schlief übergangslos ein.

Wenig später hörte ich ihren ruhigen Schlafatem.

Für mich hieß das, ein paar Stunden Ruhe, die ich gebrauchen konnte. Ich machte zuvor noch die Sauerei weg, die ich fabriziert hatte, und trat selber den Matratzenhorchdienst an. Es tat gut, die Batterien von vorn aufzuladen. Dabei wusste ich genau, dass Klara mich noch fordern würde.

Sie war noch jung, und wie ich es sah, würde sie jetzt nicht mehr locker lassen. Andere hätten gesagt, ich würde den Fisch an der Angel haben, dabei war ich mir nicht sicher, wer hier wen angelte.

Auch wenn meine folgenden Lesestunden Klara erschöpften, ging es ihr von Tag zu Tag besser. Sie aß gut, trank noch mehr und ihre Genesung würde bald vollkommen sein.

Sie sah wie vorher aus, vielleicht noch besser. Ihr Lebensmut war zurückgekommen und es war das geschehen, was ich zugleich gehofft und befürchtet hatte. Sie forderte auf ihre Art und Weise mehr. Wollte mehr und mehr wissen, baute es in ihre Träume ein, auch wenn es ihr noch so seltsam vorkam.

Hatte ich zuerst befürchtet, dass sie etwa abstoßen würde, verhielt sie sich vollkommen anders. Sie hörte es sich an und teilte mir ihre Meinung mit. Dabei musste sie sich auf ihre Intuition verlassen. Aus Erfahrungen konnte sie nicht schöpfen.

Nach einer unserer Lesestunden sagte sie auf einmal: „Wisst ihr, es ist fast schade, dass ihr keine Frau seid.

Wenn ihr eine sein würdet, könntet ihr mir vieles besser erklären. So musste ich es mir selber vorstellen und das wird mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben. Trotzdem ist es wunderbar. Ich danke euch dafür.

Am liebsten würde ich euch dafür etwas schenken!“

Sie sah zu mir herüber und ich konnte an ihrem Blick erkennen, dass sie überlegte. Dann stand sie auf einmal auf und kam mit tappenden Schritten auf mich zu. Kurz vor dem Spiegel bleib sie stehen und sah konzentriert nach vorne.

„Ich glaube, dass ihr es gerne einmal sehen würdet.

In euren Geschichten kommt es immer wieder vor. Also gehe ich davon aus, dass es euch gefallen wird!“

Ohne weitere Erklärung, die auch nicht nötig tat, griff sie sich an die dünnen Ärmel ihres Nachtkleids und schob diese beiseite. Langsam ließ sie diese herunterrutschen und wenige Augenblicke später streckten sich mir ihre vollen Brüste entgegen.

Ich hielt den Atem an und war froh darüber, dass ich eine Trainingshose anhatte.

Jede andere wäre sofort zu eng geworden. Außerdem hatte es den Vorteil, dass ich mich nur etwas anheben musste, um sie herunterzuziehen.

Mit bereits aufgerichtetem Schwanz saß ich da und sah mir die Show an, die nur für mich war. Gespannt verfolgte ich weiterhin, was mir geboten wurde.

Das Nachtgewand rutschte weiter herunter und Klara hielt es nicht auf.

Sie hatte ein kleines Bäuchlein, was nicht störte. Weiter glitt der Stoff bis zu den Beckenknochen. Hier blieb es einen Moment hängen, wurde von Klara aufgehalten. Sie atmete tief ein und man konnte sehen, wie sie jetzt entschlossen weiter handelte.

Immer weiter entblößte sie sich, ihre Taille lag frei und die Hüfte wurde ebenfalls überwunden. Schon konnte ich den Ansatz von feinem, gekräuseltem Haar sehen, welche ankündigte, was folgte.

Nur einen Moment hielt Klara noch innen, dann ließ sie den Stoff los. Wie eine Leinwand fiel es bis zum Boden und bedeckte dort nur noch ihre Füße.

Jetzt war ich es, der geräuschvoll die Luft einsaugte.

Zum ersten Mal konnte ich Klara so sehen, wie sie geschaffen worden war. Was ich zu sehen bekam, übertraf noch meine Vorstellung.

Sie entsprach meinem Schönheitsideal. Die Brüste voll und fest, die Taille schmal der eine nicht zu ausladende Hüfte folgte. Weich und schwarz sahen die Haare aus, die Klaras Weiblichkeit bedeckten.

Kein Busch. Die Haare nicht zu dicht aber genug um ein natürliches Dreieck zu bilden, in dessen Zentrum ihr Geheimnis verborgen lag.

Klara stand da und starrte in die Richtung, in der sie mich vermutete. Ich wiederum sah ihren Körper entlang, erfasste jeden noch so kleinen Teil, um ihn mir einzuprägen. Erstaunlich fand ich, dass sie fast weiße Haut hatte, aber nur ein Muttermal im Gesicht.

Ansonsten kam mir ihre Haut wie makelloser Alabaster vor.

„Nun, ist es nicht das, was ihr sehen wolltet?“, frage sie unsicher und ich schluckte.

„Du bist wunderschön!“, kam es wie von selbst aus meinem Munde und ich konnte es nicht mehr verhindern. Wollte es auch nicht. Klaras Mundwinkel zogen sich nach oben und ihr Lächeln zeigte mir, dass sie Stolz auf sich war.

So etwas hatte ihr noch kein Mann gesagt, jedenfalls nicht so wie jetzt.

„Würde es dir etwas ausmachen, dich einmal um die Achse zu drehen?“, fragte ich sie leise und ohne darauf zu antworten, tat sie es. Jetzt konnte ich sie auch von hinten sehen und ich genoss den Anblick ihrer festen Backen, die sich hervorwölbten. Klara ließ mich diesen Anblick eine längere Zeit genießen.

Erst danach drehte sie sich frontal zu mir hin.

„Gefällt euch wirklich, was ihr seht? Gibt es etwas, was ihr bemängelt?“

„Ja!“, sagte ich leise, „Es gibt etwas!“

Klara zuckte zusammen. Mit einer Kritik hatte sie nicht gerechnet.

„Ich bemängel, dass ich dich erst jetzt zu sehen bekomme. Hätte ich gewusst, was mir entgeht, hätte ich darum gebettelt wie ein ertrinkender!“

Man konnte sehen, wie diese Worte in Klaras Kopf nachhallten.

Sie streckte sich noch mehr als zuvor und sah mehr als glücklich aus. Diese Art von Kritik konnte sie gut vertragen.

Auf einmal hörten wir beide ein Klopfen, was von der Tür kam. Klara rief: „Moment!“, hob ihr Nachtgewand auf und rannte zu ihrem Bett zurück. Sie hatte nicht abgeschlossen, was ein Fehler war.

Sie schaffte es bis zu ihrem Bett, riss die Decke hoch und war wenige Augenblicke später darunter verschwunden. Nur noch ihr Kopf schaute heraus.

„Herein!“, sagte sie laut und grinste in meine Richtung.

Herein kam ihr vermeintlicher Vater und eine Frau die große Ähnlichkeit mit Klara aufwies. Entweder war es ihre Mutter oder zumindest eine nahe Verwandte.

Beide standen am Bett und sahen auf Klara herunter.

„Kind, wie wir gehört haben, geht es dir besser. Das freut uns sehr. Wir hoffen, dass du bald gesund bist. Dein Bräutigam würde es sehr erfreuen, wenn die Feierlichkeiten pünktlich stattfinden können.

Er hat eine Menge Geld ausgegeben und würde es ungerne ohne Gegenleistung verlieren!“

„Och Mutter, muss das den wirklich sein?“, kam von Klara, was aber nicht zur Notiz genommen wurde.

„Darüber wird nicht diskutiert. Es gibt keinen Besseren für dich. Punkt und aus.

Es wird nicht mehr verhandelt!“

„Wenn ich aber einen Besseren finde, was ist dann?“

„Woher soll der kommen? Es gibt weit und breit keine bessere Partie für dich. Also höre auf zu träumen. Ich habe deinen Vater auch geheiratet, weil meine Eltern es wollten und das war auch gut so. Wir haben uns aneinander gewöhnt und leben friedlich miteinander!“

„Ja ihr.

Vater ist auch nicht so hässlich wie er. Ich mag ihn nicht!“

„Brauchst du auch nicht. Er hat Geld und es wird dir an seiner Seite gut gehen. Mehr kannst du vom Leben nicht erwarten.

Du solltest froh sein, dass er dich erwählt hat. Andere wären mehr als glücklich, wenn sie mit ihm vor den Altar treten könnten. Also sei jetzt ruhig und denke darüber nach! Du wirst langsam älter. Irgendwann will dich keiner mehr haben wollen.

Jetzt ist Schluss damit!“

Damit war die Diskussion im Keim erstickt worden. Klaras Mutter ließ sich auf nichts mehr ein, dass war klar. Ende Gelände.

Wenn es nicht so ernst gewesen wäre, hätte ich gelacht.

Diese Art von Gesprächen gab es wohl ähnlich seit Jahrhunderten. Eine Mutter, die das Beste für ihre Tochter wollte, die das jedoch anders sah. Gut, heutzutage war der Inhalt der Gespräche ein anderer, aber an der Art selber, hatte sich nichts verändert.

Kaum waren sie aus dem Zimmer, als ich mich wieder vernehmen ließ: „Du hast ja nette Eltern!“

Klaras Kopf ruckte in meine Richtung und ich konnte erkennen, dass sie sich ärgerte.

„Da könnt ihr Gift drauf nehmen.

Vater ist ganz er selber. Kaufmann durch und durch. Für ihn zählt nur Geld, Vermehrung seines Vermögens. Überall wo er kann, rafft er zusammen, was er kann, geht über Leichen.

Etwas anderes als Geld und wie man daran kommt, kennt er nicht. Ich glaube er hat Mutter nur geheiratet, weil sie an seiner Seite gut aussieht.

Elisabeth, so heißt meine Mutter, ist das perfekte Gegenstück für ihn. Sie ist der Stein, der den Ring erst zum Strahlen bringt.

Gierig auf alles, was funkelt. Vater ist ihr egal, Hauptsache ist, dass sie sich in seinem Schein sonnen kann. Durch Vater ist sie in die gesellschaftlichen Kreise aufgestiegen, in die sie wollte. Kommt selber aus nicht gerade reichen Verhältnissen.

Nach außen hin ist sie seine ruhige, hübsche Frau, die alles für ihn tut. Doch hier im Haus ist es anders. Sie führt das Haus mit eiserner Hand, lässt Vater kaum noch etwas für sich. Sie treibt ihn an, ist geblendet von Reichtum und versucht so viel davon anzuhäufen, wie es geht.

Ich bin ihr ebenfalls vollkommen egal. Was glaubt ihr, warum die beiden mich an diesen Giftzwerg verkaufen. Ja, verkaufen. Um mehr geht es nicht.

Ich bin zu einer Ware geworden, ein Handelsgut, was ihnen mehr Profit einbringen kann. Vor allem werde sie durch mich in noch höhere Kreise gelangen können, adelige Kreise, dort wo die Macht sitzt. Geld verleiht zwar auch Macht, aber das lässt sich durch bessere Kreise noch erweitern!“

Klara war richtig in Rage. Sie sprach mit einer Stimme, die den Hass nicht versteckte, der in ihr auszubrechen drohte.

Sie verachtete ihre Eltern, das war deutlich zu erkennen.

„Ach, könnte ich nur zu euch in den Spiegel kommen, dann wäre mein Leben in Ordnung!“

Ich wollte sie trösten, doch ich wusste nicht, wie ich das anfangen sollte. Mit ein paar Worten war das nicht zu bewerkstelligen. Mir fiel nichts ein.

Stattdessen kam ein anderer Vorschlag von Klara.

„Sagt, habt ihr noch eine lange gute Geschichte. Ich möchte auf andere Gedanken kommen. Sonst ärger ich mich noch den ganzen Tag!“


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