Märchen von einem, der auszog die Geilheit zu lern

Ein Vater hatte zwei Söhne, davon war der älteste gescheit und wollüstig und wusste es wohl, die Köpfe der Mädchen und Jungen des Dorfes zu verdrehen, dass jeder seinen verführerischen Worten lauschte und sich nach seinen Berührungen sehnte. Der Jüngste aber war dumm, wenn es um sinnliche Freuden ging, und wenn im Dorf wieder getanzt und gefeiert wurde und der Wein das Blut der Leute erhitzte, da saß er nur da und beobachtete achselzuckend das Geschehen.

»Mit dem ist keine Fröhlichkeit zu teilen«, sprachen da alle im Dorf, und auch der Vater seufzte schwer. Wenn es nun etwas zu erledigen gab, schickte der Vater immer den Ältesten los, und der sprach:»Wenn ich ein verlockendes Gesäß sehe, das eindringlich betreut werden möchte, wird mich meine Geilheit erst dorthin schicken, bevor ich wiederkommen kann. Die Besorgung kommt schließlich nicht nur im Alphabet vor der Erledigung. Warte also nicht auf mich!«Woraufhin der Jüngste verständnislos dreinglotzte, weil er nicht verstand, wovon sein Bruder sprach.

Oder wenn abends beim Feuer Geschichten erzählt wurden, bei denen einem die Lenden glühten und die Zuhörer manchmal riefen: »Wie geil!« oder »Das macht mich scharf, erzähl weiter!«, so saß der Jüngste in der Ecke und hörte das mit an und konnte nicht begreifen, was es heißen sollte. »Immer sagen die Leute: Ich bin geil! Das macht mich geil! Geile Sau und geiles Luder. Das muss wohl eine besondere Kunst sein, diese Geilheit, von der ich nichts verstehe.

Märchen von einem, der auszog die Geilheit zu lern

«Nun geschah es, dass der Vater einmal zu ihm sprach:»Hör zu, du bist das Gespött im ganzen Dorf. Ein jeder weiß die Wollust zu schätzen und Spaß mit dem eigenen Leib und mit anderen zu haben. Sieh, wie fleißig dein Bruder die Mägde und Landarbeiter betreut, Tag für Tag! Er verdient sich ein hübsches Sümmchen, das ihn seine Freier zukommen lassen. An dir aber ist Hopfen und Malz verloren. «»Ei, Vater«, antwortete der Sohn, »ich will gerne auch etwas dazu verdienen.

Ja, dafür will ich lernen, was Geilheit ist!«Der Vater beäugte den Jüngsten und dachte bei sich:›Der redet dumm, doch ist etwas Wahres dran an seinem Wunsch. Schlank und stattlich sieht er aus, und wenn seine Wollust endlich erwacht und er es anderen gut besorgen kann, werde wiederum ich beide Söhnen gut versorgt wissen. ‹Nachdem er dies gedacht, entschloss er sich, den Jüngsten zur Dorfhure zu bringen, eine vollbusige Frau mit einem Kistchen voll schmutzigem Werkzeug und einem Kasten reichhaltiger Erfahrung.

»Die und ihr Gespons, der alte Bock, werden dich schon irgendwie zur Geilheit bringen. «Die Dorfhure war sehr erfreut, ihre fachkundigen Künste unter Beweis stellen zu dürfen. »Euer Sohn ist wahrhaftig eine Herausforderung, aber ich werde eine Nacht vorbereiten, die in dem Jungen schon die Geilheit wecken wird. Ich sehe bereits, er ist gewiss keiner, den die holde Weiblichkeit hinterm Ofen hervorlocken würde. Nein, da muss ich meinen Gespons dazu holen. «So begab sich der Sohn in das Haus der Dorfhure, wo ihm ein weiches Bett zugewiesen wurde.

An den Wänden seiner Kammer fanden sich allerlei schlüpfrige Malereien, die er nirgendwo vorher gesehen hatte: Da ging es nicht um schüchterne Andeutungen romantischer Annäherungen, sondern um die freimütige Darstellung der leiblichen Liebe – geradewegs und ohne Umschweife. Jüngling und Magd schmachteten einander nicht an, sie fielen übereinander her. Kameraden umarmten sich nicht in freundschaftlicher Zuneigung, sondern hatten sich gegenseitig an die lockeren Lenden gepackt, um sie gehörig zu untersuchen. Die Bilder erzählten von der ersten zarten Begegnung zweier Geschlechtsteile bis hin zur groben Liebe, wenn man sich fest ineinander verschlingt, um die Enge und Tiefe jedweder Berührung vollends auszukosten.

Mit großer Eindringlichkeit und derber Geilheit zogen sie den Blick des Betrachters auf sich und inspirierten ihn zu frischen frivolen Taten; nur auf den Jungen hatten sie keinerlei Wirkung. Auf dem Nachttisch stand zudem anrüchiges Spielzeug: Ein schnabelförmiges Werkzeug half beim Weiten von Öffnungen, verschiedene Stäbe in vielfältigen Größen sollten selbige füllen. Weiche Kissen in Form von Gesäßen, Brüsten und Lippen luden den männlichen Pflock zur fröhlichen Einfuhr ein. Die Dorfhure glaubte, dass bereits die Zurschaustellung solcherlei Dinge die wollüstige Neugier des Jungen wecken und er all das Spielzeug an sich selbst ausprobieren würde; ihr Gespons und sie hätten dann leichtes Spiel gehabt.

Doch weit gefehlt! Nach drei Tagen kam sie auf den Hof des Vaters und klagte:»Euer Junge hat großes Unglück angerichtet! Weder von mir noch von meinem Gespons hat er sich verführen lassen; weder die weiblichen Schenkel noch ein Herrengesäß konnten ihn reizen. Mein Gespons, den bisher jeder um seinen riesigen Lendenpfahl bewunderte, hegt nun Zweifel an seiner Männlichkeit und kann darum keinen Liebesdienst mehr leisten. Die halbe Kundschaft wird mir deshalb fortbleiben! Mein Ruf ist geschädigt wegen dieses Taugenichts!«Der Vater erschrak, kam herbeigelaufen und schalt den Jungen aus.

»Was sind das für unerhörte Streiche? Du bringst nur Schaden!«»Vater«, antwortete der Sohn, »hört nur an, ich bin ganz unschuldig: Er stand da in der Nacht, mit seinem unverhüllten Pflock vor meiner Nase. Ich wusste nicht, was los war, und wies ihm einfach nur den Weg zum Abtritt, da ich glaubte, er wäre danach auf der Suche. Zuerst lachte er, doch als er merkte, dass ich nichts anderes zu sagen und zu tun wusste, wurde er zornig und am Ende wehleidig.

Aber was stellt er sich auch in diesem Zustand vor mich, wenn niemand ihn darum gebeten hat?«»Ach«, sprach der Vater, »mit dir erlebe ich nur Unglück! Geh mir aus den Augen, ich will dich nicht mehr ansehen. «»Ja, Vater, recht gerne. Ich will ausgehen und die Geilheit lernen. Bin ich nicht ohnehin alt genug, allein in die Welt zu ziehen? So versteh ich doch eine Kunst, die mich ernähren kann. «»Lerne was du willst«, sprach der Vater, »mir ist alles einerlei.

Märchen von einem, der auszog die Geilheit zu lern

Da hast du fünfzig Taler, damit geh in die weite Welt und sage keinem Menschen, wo du her bist und wer dein Vater ist, denn ich muss mich deiner schämen. «Als nun der nächste Tag anbrach, steckte der Junge seine fünfzig Taler in die Tasche, ging hinaus auf die große Landstraße und sprach immer vor sich hin:»Wenn mir’s nur geil wäre! Wenn mir’s nur geil wäre!«Da kam ein Fuhrmann heran und hörte das Gespräch, das der Junge mit sich selber führte.

Der nun schritt hinter ihm her und fragte:»Wer bist du? Wo läufst du her?«»Ich weiß nicht«, antwortete der Junge. Der Fuhrmann fragte weiter:»Wer ist dein Vater?«»Das darf ich nicht sagen. «»Was brummst du beständig in den Bart hinein?«»Ei«, antwortete der Junge, »ich wollte, dass mir’s geil wäre, aber niemand kann mich’s lehren. «Da dachte der Fuhrmann nach. Ein Junge, der nicht geil wurde, davon hatte man seines Wissens im ganzen Land der lila Liebeslust noch nie etwas gehört.

Doch da fiel ihm ein, wie seinem Reisegefährten geholfen werden könnte. »Nicht weit von hier ist ein Wirtshaus, in dem ich schon öfter von geilen Dingen hörte«, sprach er. »Komm, geh mit mir, ich will sehen, dass ich dich darin unterbringe. Vielleicht kann dort jemand deine Lüste wecken?«Der Junge ging mit dem Fuhrmann und abends gelangten sie zu dem Wirtshaus, wo sie übernachten wollten. Da sprach er beim Eintritt in die Stube wieder ganz laut:»Wenn mir’s nur geil zumute wäre! Wenn ich nur geil wäre!«Der Wirt, der das hörte, lachte und sprach:»Wenn dich danach gelüstet, dazu sollte hier wohl Gelegenheit sein.

«»Ach, schweig stille«, sprach die Wirtsfrau, »so mancher Vorwitzige hat schon seine Lebenspläne eingebüßt. Es wäre Jammer und Schande um die schönen Augen, wenn die das Tageslicht nicht wiedersehen sollten. «Der Junge aber sagte:»Wenn’s noch so schwer wäre, ich will’s einmal lernen, deshalb bin ich ja ausgezogen. «Er ließ dem Wirt auch keine Ruhe, bis dieser Folgendes erzählte:»Nicht weit von hier steht ein verwünschtes Schloss, wo einer wohl lernen könnte, was echte, ausschweifende Geilheit wäre, wenn er nur drei Nächte darin wachen wollte.

Der König hat dem, der’s wagen wollte, seinen Sohn zum Gemahl versprochen, und der ist der schönste Jüngling, welchen die Sonne bescheint. In dem Schlosse stecken auch große Schätze, von wollüstigen Geistern bewacht, die würden dann frei und könnten einen Armen reich genug machen. Schon viele Freier sind wohl hineingegangen, aber nachdem sie herauskamen, erzählten sie, dass sie so viel Wollust und Geilheit erlebt hätten, dass sie davon übersatt wären. «Die Wirtsfrau fiel ein:»Schier ausgesaugt müssen die Geister des Schlosses jene Freier haben.

Sie lehnten die Hochzeit mit dem Königssohn allesamt ab und endeten entweder als Einsiedler auf Bergesgipfeln oder verschwanden hinter Klostermauern. Das Land hat damit eine große Anzahl arbeitstüchtiger, starker Männer verloren!«Davon ließ der Junge sich nicht schrecken. Er ging am andern Morgen vor den König und sprach:»Wenn’s erlaubt wäre, so wollte ich wohl drei Nächte in dem verwünschten Schlosse wachen. «Der König sah ihn an, und weil er ihm gefiel, sprach er:»Du darfst dir noch dreierlei ausbitten, aber es müssen leblose Dinge sein, und die darfst du mit ins Schloss nehmen.

«Da antwortete der Junge:»So bitte ich um ein Feuer, eine Drehbank und eine Schnitzbank mit Messer. «Der König ließ ihm das alles bei Tage in das Schloss tragen. Als es Nacht werden wollte, ging der Junge hinauf, machte sich in einem Saal ein helles Feuer an, stellte die Schnitzbank mit dem Messer daneben und setzte sich auf die Drehbank. »Ach, wenn es nur geil wäre«, sprach er, »aber hier werde ich’s auch nicht lernen.

«Gegen Mitternacht wollte er sich sein Feuer einmal aufschüren; wie er so hineinblies, da schrie’s plötzlich aus einer Ecke:»Ja! Mach uns heiß!«»Ihr Narren«, rief er, »was schreit ihr? Wenn ihr es heiß haben wollt, kommt, setzt euch ans Feuer und wärmt euch. «Und wie er das gesagt hatte, kamen mit einem gewaltigen Sprung zwei große, schwarze Kraftprotze in engen Kleidern herbei, setzten sich ihm zu beiden Seiten und sahen ihn mit feurigen Augen an.

Die dunkle Haut ihrer starken Arme glitzerte samtig, das Haar lockte sich dicht, und die Schenkel und Waden waren von imposanter Dicke. Am meisten beeindruckten aber die ausufernden Beulen in den knappen Höschen, die gewiss doppelt so groß waren wie jene, die der Junge in seinem Heimatdorf gesehen hatte. Über ein Weilchen, als sie sich gewärmt hatten, sprachen sie:»Kamerad, wollen wir nicht Karten spielen? Wir kennen ein Spiel, dass sehr reizvoll ist. In jeder Runde muss der Verlierer eines seiner Kleidungsstücke ablegen und sich die entblößte Stelle von den anderen belecken lassen.

«»Warum nicht?«, antwortete der Junge. »Ich bin zwar kein guter Spieler, aber auf diese Weise wird mein Leib wenigstens gereinigt. «Sie spielten also eine Weile Karten und der Junge verlor in jeder zweiten Runde, sodass er bald splitterfasernackt dasaß. Auch die schwarzen Kraftprotze entledigten sich ihrer Gewänder und ließen ihre Zungen auf der Haut des Jungen tanzen. »Das erfrischt, muss ich zugeben«, sagte der Junge, »doch weiß ich noch immer nicht, was Geilheit ist.

«Da schauten ihn die Kraftprotze böse an und riefen:»Das sollst du gleich erleben!«Der eine spreizte die Beine des anderen, spuckte auf dessen Kuhle und ließ seinen hart gewordenen, dunkelköpfigen Pfahl tief hineingleiten. Derjenige, welcher einfuhr, knurrte sonderbar, als die Enge seines Kameraden ihn umhüllte. Unterwürfig hob der andere ihm sein Gesäß entgegen und lud ihn geradezu ein, noch tiefer zu forschen. Nicht sehr behutsam begann der schwarze Stoßer, sich zu bewegen. Soweit der Junge es erkennen konnte, kostete er jeden Ruck genüsslich aus.

Der andere hingegen schien Schmerzen zu erleiden, denn er verzog krampfartig das Gesicht; aber er ertrug die Stöße und war fest entschlossen, sich von dem Kameraden besteigen zu lassen, solange wie der eben wollte. Der Junge erkannte das Verlangen, welches den beiden Kraftprotzen ins Antlitz geschrieben stand. Er erahnte, wie der eine den anderen mit Beständigkeit stieß, und ein Schrei, der kein böser war, bestätigte den Eindruck. »Das Gleiche tun wir mit dir, denn wir bleiben stets hart«, drohte der Stoßer und grinste, seine strahlend weißen Zähne zeigend, »und dann wirst du lernen, was Geilheit ist.

«Doch der Junge besah sich die schwarzen Pfähle und entgegnete:»Das nennt ihr ordentlich hart? Lasst mich euch etwas zurecht machen, das viel besser sein dürfte. Bei der Dorfhure in meiner Heimat habe ich ähnliche Werkzeuge gesehen, und wenn ich auch keine Verwendung für mich darin sehe, könnte es euch Freude bringen. «Er setzte sich an die Schnitzbank und fertigte aus den Holzscheiten, die neben seiner Feuerstelle lagen, zwei prächtige, glatte Holzpflöcke von anrüchiger Gestalt.

Er hieß die zwei Kraftprotze, ihm ihre Gesäße entgegenzustrecken, spuckte auf die Kunstwerke und führte sie jeweils in die Kuhlen ein. Die Kraftprotze staunten und juchzten, denn so etwas Großes hatten sie noch nie vorher verspürt. »Stoß uns damit, Junge!«, riefen sie, und weil er freundlich war, gehorchte er. Die schwarzen Kraftprotze leckten einander die dicken Lippen, während sie sich mit jedem Stoß, den sie empfingen, immer wilder gebärdeten. Ihre Zungenspiele wurden ungezähmter, Speichel tropfte vom Kinn zu Boden und sie verloren offenbar die Sprache, denn sie grunzten wie zwei Eber im Rausch.

Ihre Nasenflügel bebten und die deutlich sichtbaren Adern an ihren Hälsen pulsierten schneller und schneller. Endlich gossen ihre langen Pfähle den hellen Sud der Männlichkeit aus, und sie erfuhren einen heftigen Glückstaumel. Aber noch ehe der Junge nachfragen konnte, wie es den beiden ginge, verschwanden sie und der Spuk war vorbei. »Hm«, sprach der Junge nachdenklich, »vermutlich gefällt ihnen solch eine Behandlung und macht sie geil. Ich hingegen bemerke in meinen Lenden keinerlei Veränderung.

Die Geilheit wird für mich ein Rätsel bleiben!«Und als er so saß, wollten ihm die Augen nicht länger offen bleiben und er wünschte zu schlafen. Da blickte er um sich und sah in der Ecke ein großes Bett. »Das ist mir eben recht«, sprach er und legte sich hinein. Als er aber die Augen zutun wollte, fing das Bett von selbst an zu zittern und ein Kitzeln fuhr über seinen Leib. »Recht so«, sprach er, »nur besser so.

«Da wiegte das Bett, als wären sechs Ammen darum und schaukelten es. Die Schlafdecke ward lebendig und wollte ihm die Haut streicheln, doch da ward es dem Jungen genug. Er schleuderte die Decke ins Feuer, sprang vom Bett und sagte:»Solche Späße sind zum Einschlafen nicht gemacht. «Er legte sich an seine Feuerstelle auf den Boden und schlief, bis es Tag war. Am Morgen kam der König, und als er ihn da auf der Erde liegen sah, meinte er, die Gespenster hätten ihn totgeliebt.

»Es ist doch schade um den schönen Menschen«, seufzte er betrübt. Das hörte der Junge, richtete sich auf und sprach:»Soweit ist’s noch nicht!«Da verwunderte sich der König, freute sich aber und fragte, wie es ihm gegangen wäre. »An und für sich gut«, antwortete er, »eine Nacht wäre herum, die zwei andern werden auch herumgehen. Aber von Geilheit nicht die Spur!«Als er zum Wirt kam, da machte der große Augen. »Ich dachte nicht«, sprach er, »dass ich dich so frisch und munter sehen würde.

Hast du nun gelernt was Geilheit ist? Haben die Geister der Wollust nicht an deinen Kräften gezehrt?«»Nein«, sagte der Junge, »es ist alles vergeblich! Wenn mir’s nur einer erklären könnte!«Die zweite Nacht ging er abermals hinauf ins alte Schloss, setzte sich zum Feuer und fing sein altes Lied wieder an:»Wenn ich nur geil würde! Wenn ich nur geil würde!«Als die Mitternacht herankam, ließ sich plötzlich ein Schmatzen und Stöhnen hören, erst sachte, dann immer stärker.

Der Junge spürte den Lauten nach und fand, dass sie aus dem Kamin stammten. Er näherte sich der Feuerluke und vernahm, wie eine Stimme hauchte:»Halt ein, sonst kommt mir’s!«Der Junge hielt aber nicht inne, sondern trat dicht heran. Da hauchte es noch einmal von oben herab:»Halt ein, sonst kommt mir’s!«Ohne sich irre machen zu lassen, hockte sich der Junge vor die Luke, steckte den Kopf in den Kamin und schaute in die finstere Höhe.

Abermals hauchte es ihm entgegen:»Halt ein, sonst kommt mir’s!«»Ei, so kommt’s halt!«, rief er zurück, denn langsam riss ihm die Geduld. Justament rutschte mit einem lauten »Ja!« ein Mensch den Schornstein herab und fiel breitbeinig vor den Jungen. Der Fremde hatte sinnliche, rote Lippen, eine zierliche Gestalt und war vollkommen nackt. Seine Brust schien die Kälte des Schlosses zu spüren, denn die Nippelchen darauf waren verhärtet und standen vom Rest des Leibes deutlich ab.

Kein einziges Haar hatte er auf der Haut, die Achseln waren kahl und ebenso die Lenden, wo der Pflock hin- und herschaukelte. »Wer bist denn du? Pünktlich zum Abendbrot wohl, aber welch Auftritt!«, staunte der Junge. Da packte ihn der Fremde, riss ihm die Kleider herunter und legte ihn auf den Rücken. Er setzte sich auf ihn, sein Gesäß auf das Antlitz pressend, beugte sich vornüber zum Pflock und begann, an selbigem zu saugen, bis es zischte.

Flink war seine Zunge und klamm sein Speichel, der links und rechts zwischen Bein und Pflock hinablief, bis hin zur engen Senke, wo er den trockenen, unberührten Ausgang benetzte. »Leck meine Kuhle!«, rief der Fremde. »Ich will derweil deinen Sud kosten!«Er drückte sein Gesäß noch dichter vor des Jungen Gesicht, bis alle Teile der unbehaarten Lenden auf dessen Kinn lag und dort ihren strengen, doch frischen Geruch ausströmten. Aber der Junge, unerfahren in den Reden der Geilheit, antwortete ruhig:»Wenn du mit mir speisen willst, bin ich gern dein Gastgeber.

Doch komme ich aus einer Gegend mit anderen Sitten. «Ob dieser Antwort war der Fremde so überrascht, dass er in seinem Tun innehielt und der Junge ihn von sich heben konnte. Derweil sprach jener seelenruhig:»Von deiner Kuhle möchte ich nicht lecken, denn mein Abendbrot nehme ich von anderer Stelle ein. Wenn du Sud willst, so musst du welchen brauen. Doch trink ruhig von meinem frischen Wasser!«Der zierliche Fremde war noch immer verwundert, da setzte ihn der Junge auf die Drehbank und begann ihn zu füttern.

»Nackt, wie du bist, musst du vollkommen erfroren sein. Wärme dich an meinem Feuer. «Doch der Fremde war ein Geist der Wollust und so erschrocken darüber, dass weder seine Zunge noch sein Gesäß die Neugierde des Jungen weckten, dass er aufschrie und über den Schornstein floh, um nie wieder gesehen zu werden. »Undankbare Gäste«, bemerkte der Junge trocken. »Ob heute noch mehr geschieht?«Kaum hatte er diese Worte vor sich hin gemurmelt, ertönten Trommeln und Musik.

Mehrere Männer erschienen, in verschiedene Kleider gehüllt, im Saal und begannen zu tanzen. Es waren Kerls in Kriegskleidern dabei, Spielmänner, Zimmermannsgesellen und Jünglinge in höfischen Gewändern. Sie bewegten sich zur Musik, berührten einander an den unmöglichsten Stellen und ließen langsam Stück um Stück ihrer Hüllen fallen. Glänzende Schultern und stählerne Brustkörbe kamen zum Vorschein und die Männer begannen einander zu liebkosen. Hände streckten sich aus, um nackte Haut, ob haarig oder blank, zu berühren; sie wanderten über die Bäuche, hinunter in die Lenden und walkten das dort Befindliche mit Inbrunst.

Zu dritt, zu viert, gar zu fünft rollten Grüppchen geiler Männer auf dem Boden in seliger Umarmung herum. Ein jeder schien die Wärme aller anderen zu begehren, sie aufnehmen und speichern zu wollen; manch einer strahlte regelrecht, wenn ihn ein Blick des anderen traf. Gerade hatten sich ein Spielmann und ein Zimmermann aneinander festgesogen. Ein Krieger trat hinzu, ließ seinen heißen Atem zu des Spielmanns Hals wandern und hauchte ihm ins Genick, was dieser mit einem sehnsüchtigen Stöhnen erwiderte.

Dann schleckte wiederum ein anderer in der Hörmuschel des Kriegers und knabberte an dessen Ohr. Das musste große Freude bereiten, sah der Junge, und dennoch kam er nicht umhin festzustellen, dass er seine Ohren viel lieber zum Hören verwendete, als sie jemand anderem zum Imbiss zu leihen. Der Kopf des Kriegers wanderte weiter und seine Lippen landeten auf dem Bauch des Spielmanns. Während er mit der linken Hand an dessen Nippelchen spielte, umkreiste seine Zunge den Bauchnabel und sein Mund eroberte auf diese Weise Stück für Stück den ganzen Rumpf.

Bald war er am entblößten Pflock angekommen, benässte ihn gehörig mit seinem Speichel und lutschte zärtlich daran. Anderswo gab es heftiges Rubbeln oder gieriges Saugen, hier einfach nur ein munteres Lecken, dort ein wohliges Schlabbern. Der Junge begriff, dass ein jeder eine andere Spielart mündlichen Austauschs bevorzugte. Der Spielmann legte sich entspannt zurück und ließ sich verwöhnen. Er murmelte, wie geil es sich anfühle, was man da mit seinem Pflock anstellte, wie scharf man seine Lenden reizte.

Der Krieger blickte zum Jungen und winkte ihn heran, um an dem Gelage teilzunehmen. Doch der lehnte ab und sprach:»Es ist zwar unhöflich, eine Einladung zu Feierlichkeiten abzulehnen, doch versteht, dass ich müde bin. Wenn ihr stöhnt und keucht, so tut dies bitte leise, denn geil machen könnt ihr mich leider nicht. «Da waren die Männer bestürzt, die Musik setzte aus und plötzlich war alles leer und dunkel wie vorher. Der Junge zuckte die Schultern und legte sich zum Schlafen hin.

Am andern Morgen kam der König und wollte sich erkundigen:»Wie ist dir’s diesmal gegangen?«»Ich habe Musik gehört und geschmaust«, antwortete er, »aber es ist mir nicht geil geworden. «»Haben dich denn keine wollüstigen Geister besucht?«»Ei was«, sprach er, »wenig Ahnung von Sitten und Anstand hatten die. Gingen, ohne sich zu verabschieden, einfach ihrer Wege. Wenn ich nur wüsste, was Geilheit wäre?«In der dritten Nacht setzte er sich wieder auf seine Bank und sagte verdrießlich:»Ach, wenn ich doch nur geil wäre!«Als es spät ward, kamen sechs gewaltige Männer herein.

Sie trugen lederne Geschirre und schwarze Hauben und brachten Peitschen, Ketten und schwarze Stöcke mit sich. Sie banden einen aus ihrer Mitte mit Riemen fest, legten eine Kette um seine Brust und schoben einen schwarzen Stock in sein Gesäß, sodass er ächzte und jammerte. Einen anderen schmiedeten sie an die Wand und schlugen mit Händen und Stöcken auf seine festen Backen, bis sie rot glühten. Ein Dritter ließ es sich gefallen, mit der Peitsche auf Brust und Rücken gefoltert zu werden.

Der älteste unter ihnen, ein Glatzkopf, sprach:»Den Zärtlichkeiten und Verführungen hast du widerstanden, aber unsere harte Weise der Wollust wird die Geilheit in dir schon entfachen!«Der Junge besah sich das Schauspiel. Den Gefesselten schien es zu gefallen, wie sie erbarmungslos benutzt wurden, und offenbar nahmen sie es in Kauf, dass die Ketten und Peitschen deutliche Spuren auf ihrer Haut hinterließen. Der Schmerz, den sie hörbar herausschrien, trieb sie an, von ihren Meistern noch mehr Erziehung, noch mehr Schläge zu fordern.

Jene wiederum geilten sich an der Macht auf, die sie über ihre wimmernden Gefangenen hatten; sie bespuckten und beschimpften sie, und doch funkelte aus ihren Augen liebevolle Dankbarkeit dafür, dass die drei Gefangenen sich ihnen hündisch ergaben. Obgleich die Pflöcke der Männer mit dem Grad des Schmerzes wuchsen, den sie einander zufügten, empfand der Junge rein gar nichts dabei. »Tut mir leid, liebe Leutchen, aber auch euer Tun bringt mich zu keiner Erkenntnis. «»Noch sind wir nicht fertig«, lachte der Älteste, nahm seinen fetten Pfahl in die Hand und richtete ihn auf den Kerl, der an die Wand gekettet war.

»Zeit für Erfrischung«, rief er und seichte auf den Rücken des anderen. Der stöhnte laut, denn die schmutzige Dusche schien ihm zu gefallen. Die anderen ließen ihrem Bedürfnis ebenfalls freien Lauf und seichten sich gegenseitig auf ihre Leiber, verrieben das Wasser und gaben sich hernach umso hemmungsloser dem Verlangen hin. Der Duft schwitzender Männer wurde langsam von einem deutlichen Harngestank überdeckt. Der Junge stutzte, als er sah, wie die Nüstern der Gefangenen nach jener würzigen Luft gierten, die ihnen entgegendampfte.

Der Glatzkopf ging auf den Jungen zu und schob den Pfahl ein wenig vor, so dass er fast auf den unberührten Lenden saß. Plötzlich merkte der Zuschauende, wie es warm über seine Beinkleider zu rinnen begann – der lederne Kerl seichte ihm über all seine Kleider, so viel, dass es die Leinen durchtränkte und warm seinen eigenen Pflock umspülte!Völlig verwirrt schaute der Junge zu dem Glatzkopf auf. Jenen überfiel jedoch mit einem Male ein heftiger Glückstaumel: Er musste die Zähne zusammenbeißen und die Augen schließen, damit er nicht die Beherrschung verlor, und trotzdem beschmutzten seine Sudspritzer das unschuldige Antlitz des Jungen.

Als der letzte Tropfen gefallen war, schaute der Älteste den Jungen fragend in die Augen, doch der schüttelte den Kopf:»Auch solch derbe Harnspiele vermögen es nicht, mich zur Geilheit zu reizen. «Da gaben die sechs Kerle auf, ihre Pflöcke schrumpften und sie verließen den Saal. »Es will mir nicht geil werden«, sagte der Junge betrübt, »hier lerne ich’s mein Lebtag nicht. «Da trat ein Mann herein, der war größer als alle anderen, aber alt und hatte einen langen weißen Bart.

Er jammerte und klagte, man möge ihm doch sein kostbares Fleisch wiedergeben. Dabei öffnete er seinen Mantel und man sah ein pechschwarzes Loch klaffen, wo eigentlich sein männliches Mittelstück prangen müsste. »Ich muss dieses Gebein wiederhaben«, sagte er, »und wer mir’s bringt, wird ein gut behütetes Geheimnis erfahren!«Ein Geheimnis!, dachte da der Junge und meinte nicht anders, es müsse zwingend etwas mit der sagenumwobenen Geilheit zu tun haben. Darum fragte er den großen Mann mit dem Loch, wo er sein kostbarstes Stück Fleisch denn verloren habe.

»Es muss hier im Gewölbe gewesen sein«, antwortete jener. Der Junge sah sich um und fand nichts als die Peitsche, welche die sechs groben Kerle zurückgelassen hatten. Die nahm er auf und steckte sie dem großen, alten Mann ins klaffende Loch. Siehe, da verwandelte sich die Peitsche in menschliches Fleisch: Der Griff ward zu einem heißblütigen Stamm, die Schnur aber zu einem ellenlangen Faden aus Mannessud. Der Alte tauschte seine Klagelaute in Freudenrufe um und wollte sich gegen den Jungen dankbar erweisen.

»O du unschuldiges Küken«, rief er, »nun hast du mich und das Schloss schon beinahe erlöst und sollst darum bald lernen, was Geilsein ist. Komm mit mir und erfahre die Geheimnisse!«Da führte er den Jungen durch dunkle Gänge zu einer Kammer, in der viele Fläschchen und Kästchen herumstanden. »In diesen Behältnissen, Junge, finden sich geheime Mixturen, Kräuter und Tränke. Sie rufen bei den Menschen die Wollust hervor, sorgen für einen langen Rausch und helfen älteren Männern, ihre Pfähle stolz zu erheben wie einst in ihrer Jugend.

Koste nur!«Der Junge tat, wie ihm geheißen, und tatsächlich schwoll sein Pflock an. Doch der Junge blickte teilnahmslos nach unten und sagte:»Er wird hart, aber ist das schon Geilheit? Ich spüre nicht das Bedürfnis, mit diesem Zustand etwas Sinnvolles anzufangen. Ich hoffe, dass er schnell wieder vergeht? Sonst muss ich meine Beinkleider umnähen. «Da seufzte der Alte traurig und sagte:»Wenn auch diese Mittel nichts helfen, so ist das Problem nicht in deinem Leib zu suchen, sondern in deinem Verstand.

Die Lust an der Lust geht dir abhanden und dafür gibt es keine Lösung. Die Geilheit, mein Junge, wirst du wohl nie erfahren. «Indem schlug es Zwölfe, und der Geist verschwand, sodass der Junge im Finstern stand. »Ich werde mir schon heraushelfen können«, sprach er. Die ellenlange Sudschnur des Alten hatte eine klebrige Spur auf dem steinernen Schlossboden hinterlassen. Die bemerkte er, als er umhertappte, und konnte darum den Weg aus der Kammer in den Saal finden.

Dort schlief bei seinem Feuer ein. Am andern Morgen kam der König und sagte:»Nun wirst du wohl gelernt haben, was Geilheit ist, und völlig erschöpft sein?«»Nein«, antwortete er, »was ist es nur? Sechs seltsame Herren waren da, und ein bärtiger Mann ist gekommen, der hat mir da unten vielerlei Medizin gezeigt. Aber was Geilheit ist, hat mir keiner gesagt. «Da sprach der König:»Du magst enttäuscht sein, aber ich bin froh, denn du hast das Schloss erlöst und sollst meinen Sohn heiraten.

«»Das ist alles recht gut«, antwortete er, »aber ich weiß noch immer nicht, was Geilheit ist. «Der Königssohn indessen war von dem Jungen angetan, zweifelte aber, ob er ihn wirklich heiraten wolle. »Vater, dieser Junge tut zwar meinen Augen gut, doch wenn er nicht weiß, was Geilheit ist, wie will er mit mir die Ehe vollziehen? Traurig und kalt wird es in unserem Schlafgemach werden. «Der König aber drängte auf die Hochzeit, denn was versprochen war, musste auch gehalten werden.

Was sollten seine Untertanen denn sonst von ihm halten? Da ward also das Fest vorbereitet, aber der Junge, so lieb er seinen zukünftigen Gemahl auch hatte und so vergnügt er war, sagte noch immer heimlich vor sich her:»Wenn mir nur geil wäre, wenn mir nur geil wäre. «Das verdross den Königssohn, doch als die Trauung herankam, so sprach der König:»Nun sollt ihr beide in Eintracht miteinander leben und einander gute Männer sein. Um die Ehe zu besiegeln, gebt einander einen Kuss.

«Und wie sich der Königssohn zum Antlitz des Gemahls beugte, berührten sich ihre Lippen. Da durchzuckte ein wohliger Schauer den Jungen. Ihm, dem nie zuvor ein Kuss geschenkt worden war, schwindelte es, als er den warmen, feuchten Atem des Königssohns spürte. Sein Herz begann wild zu pochen, sobald er die fremde Zunge in seinem Munde empfing und sich auf einen liebevollen Kampf mit ihr einließ. Seine Nackenhaare richteten sich auf, es spannte seine Hose wie vormals in der dunklen Kammer, doch diesmal ohne die Hilfe irgendeiner Mixtur.

Dafür aber erkannte der Junge nun, was er mit jenem sonderbaren Zustand zwischen seinen Beinen unbedingt ausführen wollte – all die Bilder und Darbietungen der vergangenen Nächte ergaben für ihn plötzlich einen Sinn und er drückte den Königssohn fest an sich. »Dein Kuss ist das Süßeste und Aufregendste, was mir je in meinem Leben widerfuhr. Merkst du den Druck meiner Lenden an deinem Leibe? Ich will dich in unser Schlafgemach tragen und dir zeigen, was ich alles während der Nächte hier gesehen und erlebt habe, denn nun verstehe, weiß und spüre ich, was die Geilheit ist! Ach, welch herrliches Gefühl!«Und der Königssohn besann sich nicht lange, ließ sich mit Freuden ins Gemach schleppen und verlebte dort sieben überaus glückliche Tage und Nächte mit seinem Gemahl.

(aus „Vierzig schwüle Nächte“ von X. L. Cocker).


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